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Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Der Totensonntag

Totensonntag
© Zwiebackesser / Shutterstock.com

Den evangelischen Totensonntag kennen Sie vielleicht auch unter dem Namen Ewigkeitssonntag, der ihm vor etwa 60 Jahren verliehen wurde. Diese Bezeichnung ist sehr treffend für den Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, die Auferstehung und das ewige Leben.

Welche Bedeutung hat der Totensonntag?

Der Totensonntag ist ein ganz besonderer Gedenktag für verstorbene Menschen. Es ist ein Tag, an dem Sie die Trauer um Angehörige oder Freunde, die nicht mehr unter Ihnen weilen können, verstärkt wahrnehmen und Ihre Gedanken an diese Verstorbenen Sie tief bewegen können. Aber der Totensonntag ist auch ein Tag, an dem die Hoffnung auf die Ewigkeit und ein Wiedersehen nach dem eigenen Tod besonders lebendig wird.

Wann wird der Totensonntag gefeiert?

Der Totensonntag ist immer der letzte Sonntag im Kirchenjahr und findet jedes Jahr am Sonntag vor dem 1. Advent statt. Er ist kein gesetzlicher Feiertag, aber ein bedeutender Tag der evangelischen Kirche und das Gegenstück zum katholischen Allerseelen.

Seit wann gibt es den Totensonntag?

Offiziell wurde der Totensonntag am 17.11.1816 durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen eingeführt. Mit ausschlaggebend hierfür war sicherlich seine eigene Trauer um seine verstorbene Gattin Luise, aber auch die vielen gefallenen Soldaten im Krieg gegen Napoleon. Letztendlich sehnten sich auch zahlreiche Protestanten nach einem festgelegten Tag des Erinnerns zu Ehren ihrer Verstorbenen.

Wie wird der Totensonntag heute gefeiert?

Viele schöne Bräuche haben sich mit dem Totensonntag etabliert. In den evangelischen Gottesdiensten werden am Totensonntag alle Namen der im vergangenen Kirchenjahr verstorbenen Gemeindemitglieder vorgelesen und für jeden einzelnen von ihnen wird eine Kerze angezündet. In den meisten Kirchen läuten während der Namensverlesung die Glocken, die die Fürbitten für die Toten in den Himmel geleiten. Daher finden sich viele Trauernde am Totensonntag in den evangelischen Gotteshäusern und auf den Friedhöfen zusammen, um gemeinsam in ihren Erinnerungen besonders nahe bei den verstorbenen Menschen zu sein.

Der Totensonntag auf dem Friedhof

Viele Kirchenbesucher gehen unmittelbar vor oder nach dem Gottesdienst zum Friedhof, um die Gräber ihrer Liebsten zu schmücken und diesen mit Blumen, Gestecken und Kerzen ein feierliches Ambiente zu verleihen. Die trauernden Hinterbliebenen fühlen sich dabei sehr nahe bei ihren Verstorbenen und geben sich ihren ganz persönlichen Gedanken oder Gebeten hin.
Auch wenn der Totensonntag kein offizieller Feiertag ist, so begegnet der Gesetzgeber ihm doch insoweit mit Respekt, dass laute Musik- und Tanzveranstaltungen untersagt sind, da er ein sogenannter stiller Feiertag ist.